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1. Geschichte des Altertums - S. 68

1909 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
68 Geschichte der Römer. libyschen Stämme, sondern ein großer Teil der Nordküste Afrikas, das westliche Sizilien, ferner Sardinien und Korsika, dazu die Südküste Spaniens waren den Karthagern untertan. Die Verfassung der Stadt war aristokratisch. Die Macht war bei den Inhabern der großen Handlungshäuser, die ein fürstliches Vermögen hatten, die ihre befrachteten Schaffe von Hafen zu Hafen segeln ließen und die zugleich die fruchtbaren und wohlangebauten Fluren südwestlich und südlich von der Hauptstadt besahen und von hörigen libyschen Bauern bearbeiten ließen. «amagouiid So war Karthago ein geldreicher See- und Handelsstaat; seine Stärke beruhte aus seiner Flotte; seine Heere bestanden aus geworbenen Söldnern und der leichten Reiterei, welche von den unterworfenen afrikanischen Völkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war vorzugsweise ein Ackerbaustaat, denn die Bevölkerung Italiens bestand zumeist aus freien Bauern. Rom verfügte bei weitem nicht über die gleichen Geldmittel wie Karthago; seine Flotte war nur schwach und seine Reiterei der karthagischen nicht gewachsen. Seine Stärke beruhte vielmehr auf seinem Fußvolk; und zwar bestanden die römischen Legionen nicht aus Söldnern, sondern gingen hervor aus einer wehrpflichtigen und kriegstüchtigen Bevölkerung, einem Volk in Waffen. § 73. Der Verlauf des Krieges. Der Kampf entspann sich um die Insel S iz i l i e n, deren Westspitze in der Hand der Karthager war und wo jetzt auch die Römer Fuß zu fassen suchten. Es gelang ihnen, sich der Stadt Messanazn bemächtigen, die durch ihre Lage an der Meerenge von größter Bedeutung war und nach deren Besitz auch die Karthager strebten. In dem nun entstehenden Kriege schloß sich H i e r o, der Tyrann von Syrakus, an die Römer an; und diese drangen allmählich auf der Insel vor. Um aber die Karthager zu überwinden, brauchten sie eine Seemacht. So bauten sie denn eine Flotte von Fünfruderern, d. h. von Schiffen, die fünf Ruderreihen übereinander hatten. Da sie sich aber wohl bewußt waren, daß in der Schnelligkeit der Bewegungen, in den Künsten des Anrennens und Anbohrens ihnen die Gegner unbedingt überlegen seien, so wandten sie eine Erfindung des Konsuls D u i l i u s, des ersten Admirals der Römer, an, die geeignet war die Seeschlacht gleichsam in eine Landschlacht zu verwandeln; sie versahen ihre Schiffe mit Enterhaken, die aus das feindliche Schiff hinabgelassen wurden, und Enterbrücken, auf denen ihre Soldaten hinüberdringen konnten. Erefieg von Dieser Erfindung verdankte es Duilius, daß er bei M y l ä, westlich von ar*Iä" Messana, 260 einen glänzenden Seesieg erfocht. wäjtn Als sich trotz dieses Sieges der Krieg ohne Ergebnis hinzog, ent-

2. Geschichte des Altertums - S. 237

1889 - Wiesbaden : Kunze
§. 39. Der erste punische Krieg 264—241. 237 Aufgabe mit einer solchen Umsicht und Schnelligkeit, daß in 60 Tagen 120 Schiffe entstanden. Diese hatten vor den karthagischen Schiffen den Vorteil voraus, daß sie mit neu erfundenen Enterbrücken versehen waren, welche bei der Annäherung an ein feindliches Schiff auf dieses herabgelassen und festgehakt werden konnten, sodaß der Kampf einem Landgefechte ähnlich wurde. Nach diesen Vorbereitungen erfocht der römische Konsul Eajus Duilius den ersten Seesieg bei Mylä 260, unweit der liparischen Inseln. Duilius kehrte nach dieser Waffenthat im Triumphe nach Rom zurück, wo ihm eine Gedenksäule errichtet wurde, an die man die Schnäbel der eroberten Schiffe als Siegeszeichen befestigte. Nachdem der Konsul Atilius Regulus bei dem Vorgebirge Ecnomus im Süden Siziliens 256 einen zweiten Seesieg errungen hatte, faßte er den kühnen Entschluß, nach Afrika selbst überzusetzen und die Karthager im eigenen Lande anzugreifen. Der Zug gelang, und schon hatte er 74 Städte eingenommen, die zum Teil von den Karthagern abgefallen waren; da erhielten die letzteren Hilfe in dem herbeigerufenen spartanischen Söldnerführer Tanthippus. Regulus wurde jetzt in der Schlacht bei Tunes 255 vollständig besiegt und gefangen genommen, worauf der Rest seines Heeres Afrika verlassen mußte. Diesem Unglücksfalle folgten andere. Zwei römische Flotten, welche nach Afrika übersetzen wollten, wurden vom Sturm zu gründe gerichtet; infolge dessen waren die Römer Jahre lang genötigt, auf die Fortsetzung des Seekrieges zu verzichten und sich auf den Landkrieg auf Sizilien zu beschränken. Der ungeschickte Konsul Appius Claudius wagte trotz ungünstiger Auspicien die Schlacht bei Dr 6 pan um 249 und wurde zu Wasser und zu Land besiegt. Als die Römer aber dann unter dem Prokonsul Cäcilius Metellus einen neuen Landsieg bei Panormus (Palermo) auf Sizilien 250 erfochten, erlangten sie wieder solche Vorteile, daß die Karthager zum Frieden geneigt waren. Sie gaben zu diesem Zwecke ihren Gesandten den gefangenen Regulus mit nach Rom, nachdem sie ihn hatten schwören lassen, daß er zurückkehren wolle, wenn er den Frieden nicht bewirken könne. Regulus ging zwar nach Rom, riet aber dem Senate dringend ab, auf die Wünsche Karthagos einzugehen. Er hörte selbst nicht auf die dringenden Bitten seiner Gemahlin und seiner Kinder, die ihn in Rom zurückhalten wollten, sondern kehrte, nachdem die karthagischen Anträge abgelehnt waren, seinem Eide getreu, nach Karthago zurück, wo er starb oder, wie spätere römische Schriftsteller berichten, aufs grausamste umgebracht worden fein soll.

3. Geschichte des Altertums - S. 66

1906 - Halle a.S. : Buchh. des Waisenhauses
66 Geschichte der Rmer. libyschen Stmme, sondern ein groer Teil der Nordkste Afrikas, das westliche Sizilien, ferner Sardinien und Korsika, dazu die Sdkste Spaniens waren den Karthagern Untertan. Die Verfassung der Stadt war aristokratisch. Die Macht war bei den Inhabern der groen Handlungs-Huser, die ein frstliches Vermgen hatten, die ihre befrachteten Schiffe von Hafen zu Hafen segeln lieen und die zugleich die fruchtbaren und wohl-angebauten Fluren sdwestlich und sdlich von der Hauptstadt besaen und von hrigen libyschen Bauern bearbeiten lieen. 9a Stent! u"b n,or Karthago ein geldreicher See- und Handelsstaat; seine Strke beruhte auf seiner Flotte; seine Heere bestanden aus geworbenen Sldnern und der leichten Reiterei, welche von den unterworfenen afrika-nischen Vlkern gestellt wurde. Rom dagegen war eine Landmacht; es war vorzugsweise ein Ackerbaustaat, denn die Bevlkerung Italiens bestand zu-meist aus freien Bauern. Rom verfgte bei weitem nicht der die gleichen Geldmittel wie Karthago; seine Flotte war nur schwach und seine Reiterei der karthagischen nicht gewachsen. Seine Strke beruhte vielmehr auf seinem Fuvolk; und zwar bestanden die rmischen Legionen nicht aus Sldnern, sondern gingen hervor aus einer wehrpflichtigen und kriegstchtigen Be-vlkernng, einem Volk in Waffen. 73. Der Verlaus des Krieges. Der Kampf entspann sich um die Insel S iz Uten, deren Westspitze in der Hand der Karthager war und wo jetzt auch die Rmer Fu zu fassen suchten. Es gelang ihnen, sich der Stadt M e s s a n a zu bemchtigen, die durch ihre Lage an der Meerenge von grter Bedeutung war und nach deren Besitz auch die Karthager strebten. In dem nun entstehenden Kriege schlo sich H i e r o, der Tyrann von Syrakus, an die Rmer an; und diese drangen allmhlich auf der Insel vor. Um aber die Karthager zu berwinden, brauchten sie eine Seemacht. So bauten sie denn eine Flotte von Fnfruderern, d. h. von Schiffen, die fnf Ruderreihen bereinander hatten. Da sie sich aber wohl bewut waren, da in der Schnelligkeit der Bewegungen, in den Knsten des Anrennens und Anbohrens ihnen die Gegner unbedingt berlegen seien, so wandten sie eine Erfindung des Konsuls D u i l i u s, des ersten Admirals der Rmer, an, die geeignet war die Seeschlacht gleichsam in eine Landschlacht zu verwandeln; sie ver-sahen ihre Schiffe mit Enterhaken, die auf das feindliche Schiff hinabgelassen wurden, und Enterbrcken, auf denen ihre Soldaten hinberdringen konnten. Seesieglvondieser Erfindung verdankte es Duilius, da er bei Myl, westlich von Messana, 260 einen glnzenden Seesieg erfocht. ^Afrika!tn sich trotz dieses Sieges der Krieg ohne Ergebnis hinzog, ent-

4. Die Völker des Altertums, Römer und Germanen bis zu Karl dem Großen - S. 64

1906 - Leipzig : Hirt
64 Geschichte der Rmer. zu vertreiben. Diese, die sich Mamertiner, d. i. Shne des Mars, nannten, wandten sich teils an die Karthager, teils an die Rmer um Hilfe und boten dasr die Unterwerfung der Stadt Messina an. Nach langen Erwgungen entschied man sich in Rom, den Mamertinern die erbetene Hilfe zu schicken, weil der Besitz Messinas von groer Wichtigkeit war. Ein rmisches Heer nahm Messina ein; viele andre Städte auf Sizilien, die den Karthagern gehrten, schlssen sich an die Rmer an. Der König von Syrakus rettete seine Hauptstadt durch ein Freundschafts-bndnis mit den Rmern, die Karthager dagegen nahmen den Kampf gegen Rom auf. So entstand der erste Punische Krieg, der von 264 bis 241 dauerte. Er wurde bei Myl in der Nhe von Rhegium durch eine See-schleicht erffnet, die der rmische Konsul Duilius der die Karthager gewann. Dieser Sieg ist um so bedeutungsvoller, als die Karthager die erste Seemacht der damaligen Welt waren, während sich die Rmer erst kurz vorher nach dem Muster eines gestrandeten karthagischen Schiffes ihre ersten Schiffe gebaut hatten. Der Held Duilius hatte die feindlichen Schiffe durch Haken an die rmischen Schiffe gezogen, durch Fallbrcken mit diesen verbunden und so den Kampf einer Landschlacht hnlich ge-macht. Darauf unternahm der rmische Feldherr Regulus eine Fahrt nach Afrika, um die Karthager in ihrem eignen Lande anzugreifen; aber er erlitt bei Tunis eine frchterliche Niederlage und wurde selbst ge-fangen. Von den Karthagern wurde er mit Friedensantrgen nach Rom geschickt. Er sollte seinen Landsleuten zum Friedensschlsse raten und mute sich eidlich verpflichten, in die Gefangenschaft zurckzukehren, wenn er den Frieden nicht erwirkte. Im Senat richtete er seinen Auftrag aus; dann nahm er als Rmer das Wort und riet zur Fortsetzung des Krieges. Hierauf ging er in die Gefangenschaft zurck und soll von den erbitterten Karthagern zu Tode gemartert worden sein. Die Rmer aber folgten seinem Worte. Der Konsul Luttius Ctulus gewann kurz darauf einen Sieg bei den gatifchen Inseln. Die Karthager traten die Insel Sizilien an die Rmer ab, soweit sie ihnen gehrte. Der zweite Punische Krieg. Kurz nach Beendigung des ersten Pn-nischen Krieges ging der karthagische Feldherr Hamilkar Barkas nach Spanien, um dort durch neue Eroberungen zu ersetzen, was sein Volk an die Rmer verloren hatte. Sein neunjhriger Sohn Hnnibal bat, ihn begleiten zu drfen. Der Vater willfahrte dem Wunsche des Knaben, lie ihn aber zuvor ewigen Ha gegen die Rmer schwren. Hannibal wuchs im Lager auf. Alle Gefahren des Krieges, Strapazen, Hunger, Durst und Hitze ertrug er mit den gewhnlichen Soldaten ohne Murren. Krglich ma er sich Speise und Trank zu, nur wenig Stunden widmete er dem Schlafe, den er manchmal auf hartem Boden zwischen den Schild-wachen suchte; in seiner Kleidung war er hchst einfach, nur auf Waffen und Pferde legte er Wert. Als er den Oberbefehl der die karthagischen

5. Geschichte des Altertums - S. 87

1917 - Halle a.d.S. : Buchh. des Waisenhauses
I. Die Niederwerfung Karthagos. 37 Wenn auch zunächst nur die Frage um den Besitz von Sizilien zur Entscheidung stand, so handelte es sich in diesem Kampfe am Ende doch darum, ob dem Semitentum oder dem Ariertum die Weltherrschaft gehören sollte. 2. Der erste punische Krieg 264 — 241. Veranlassung.' Brotlos gewordene Söldner eines getöteten Tyrannen von Syrakus, Mamertiner (Söhne des Mars) genannt, hatten sich der Stadt Mess an a bemächtigt. Von dem neuen Fürsten von Syrakus, Hiero, bedroht, wandten sie sich an Rom um Hilfe. Da die Gefahr vorlag, daß die Karthager sich des wichtigen Platzes bemächtigen würden, nahmen die Römer das Gesuch der Mamertiner an und schickten ein Heer nach Messana, von wo nun die inzwischen erschienenen karthagischen Truppen abzogen. Da erklärte Karthago den Krieg 264. Der erste punische Krieg verlief nach den Kriegsschauplätzen in drei Abschnitten. a) Krieg in und um Sizilien (264 — 256). Zunächst errangen die Römer Vorteile; auch Hiero trat auf ihre Seite. Jedoch bald wurde es klar, daß ohne eine starke Flotte an die Besiegung der Karthager nicht zu denken war. Also erbauten die Römer 100 Fünfruderer und 20 Dreiruderer, und mit ihnen errang Gaius Duilius 260 bei Mylä an der Nordküste Siziliens vermittelst der Enterbrücken einen Sieg. Der Krieg zog sich nun nach Sardinien und Corsica hin, ohne daß eine Entscheidung erfolgte. b) Krieg in Afrika (256 —255). Um eine solche herbeizuführen, beschlossen die Römer nach Afrika überzusetzen. Die Überfahrt wurde erst möglich, als sie eine große karthagische Flotte bei Icknomos an der Südküste Siziliens geschlagen hatten. Nach ihrer Landung wurde der karthagische Staat bis in seine Grundfesten erschüttert. Doch da wurden die Römer unter Regulus von einem griechischen Söldnerführer in karthagischen Diensten gänzlich besiegt und der Feldherr selbst gefangen. Er starb in karthagischer Gefangenschaft; die Sage erzählte später von seinem martervollen Tode. c) Krieg in und um Sizilien (255 — 241). Nun beschränkten sich die Römer auf den Krieg in und um Sizilien. Um seiner

6. Griechische und römische Geschichte - S. 21

1913 - Leipzig : Hirt
8, 9 Zweite Periode. Griechenlands Bltezeit. 21 des Miltiades den Schlaf raubte, war einflureich durch seine Beredsam-fett und seine Freigebigkeit. Er lebte der berzeugung, da Athen eine Flotte haben msse, um sich auf die Dauer der persischen bermacht er-wehren zu knnen, und hatte deswegen schon vor Marathon als Archont den Hafen Pirns*) ausbauen und Seerstungen in Angriff nehmen lassen. Jetzt beantragte er, die Ertrge der Silberbergwerke von Laurion zum Bau von Kriegsschiffen zu verwenden. Ihm widersetzte sich der ebenfalls sehr einflureiche Aristides, der seiner Uneigenntzigkeit im ffentlichen Dienste den Beinamen der Gerechte" verdankte. Er hielt eine Flotte fr unntig und zu kostspielig und meinte, der Wohlstand Athens beruhe mehr auf dem Ackerbau als auf dem Seewesen. Die Ansicht des Themistokles siegte, und der Widerspruch des Aristides hrte mit seiner Verbannung durch das Scherbengericht auf. 1. Die Verteidigung der Thermopylen. Ein Aufstand der gypter und der Tod des Darius verzgerten den neuen Angriff der Perser, bis die Flotte der Athener 200 Schiffe zhlte. Erst 480 unternahm der 480. König Xerxes, der Sohn des Darius, den Rachezug. Er fhrte ein an-sehnliches Kriegsheer, das mit dem groen Tro etwa 100000 Mann gezhlt haben mag, auf Schiffsbrcken der den Hellespont und drang durch Thrazien und Mazedonien vorwrts. Eine Flotte von angeblich 1200 Kriegsschiffen, fr die ein Kanal durch die Halbinsel am Athos *) Dieser Hafen bot einer groen Flotte gengenden Raum und lag auch geschtzter als die ehedem benutzte offene Bucht von Phaleron. Trachis Thermopyl. 9. Der zweite Perserkrieg, 480 bis 479

7. Griechische und römische Geschichte - S. 46

1913 - Leipzig : Hirt
46 Ii. Die Rmer. 24, 25 und Knaben. Sie hielt ihre Kinder an zur Ehrfurcht vor dem Alter und den Gesetzen des Staates, zur Migkeit und Enthaltsamkeit und frderte ihre Abhrtung durch krperliche bungen. Unter den Spielen der Fa-mtlte waren die Ball- und Brettspiele bei alt und jung die beliebtesten. Mit der Erziehung war hufig der Unterricht eng verbunden; doch gab es auch ffentliche Schulen, und zwar fchou im 5. Jahrhundert*), in denen die Kinder Lefen, Schreiben, Rechnen und die Zwlftafelgesetze lernten. (Stellung der Sklaven 20, 3.) Beispiele von der Achtung der Rmer vor den Frauen! Vergleiche die Stellung, der Frauen bei Rmern und Griechen! $ 25. Der erste Punische tirteg, 264 bis 241. Ein Jahrhundert vor der Entstehung Roms wurde vou Phniziern die Stadt Karthago angelegt, der Sage nach von der Knigsschwester Dido, die mit anderen Unzufriedenen vor ihrem gewaltttigen Brnder aus Tyrus entflohen war. Durch verstndige Benutzung des ergiebigen Bodens, durch Gewerbflei und ausgebreiteten Handel wurde die Ansiedluug die reichste Stadt und nach dem Sinken des Mutterlandes (neben gypten) die erste Seemacht. Reich beladeue Karawanen aus dem Binnenlande durchzogen die langen Straen der Weltstadt und verluden ihre Schtze auf die im Hafen harrenden Schiffe. Auf dem Reichtum beruhte die Gre Karthagos; durch ihn vermochten es die Karthager (auch Pu-nier, d. h. Phnizier genannt), neben ihrer Seemacht beliebig groe Sldnerheere aufzustellen, die die wilden nordafrikanischen Stmme in Unterwrfigkeit hielten und die Anfiedlungen in Spanien, auf den Balearen, Korsika, Sardinien und Sizilien schtzten. Auf Sizilien fhrten sie jhr-hundertelange Kmpfe gegen die griechischen Städte; aber auch Rom mute uach dem Besitze der Insel streben, seitdem seine Handelsinteressen durch die Unterwerfung der griechischen Kstenstdte Unteritaliens auerordent-lich gewachsen waren **). 364. Ein Streit um den Besitz der Stadt Messana gab 264 den Anla zum Ausbruche des Kampfes. In den ersten Jahren eroberten die Rmer fast die ganze Insel. Um sie aber gegen die Seemacht Karthago zu ver-teidigen, mute Rom selbst Seemacht werden. Daher wurde in kurzer Zeit eine ansehnliche Flotte erbaut, mit der der Konsul Duilius bei 260. Myl 260 durch Anwendung der von ihm erfundenen Enterbrcken den ersten Seesieg errang. Nach einem weiteren Siege an der Sdwestseite Siziliens setzte der Konsul Regulus nach Afrika der, wurde dort aber nach anfnglichen Erfolgen besiegt und gefangengenommen. *) Virginia wurde auf dem Schulwege verhaftet. **) Welchen Kampfplatz hinterlassen wir den Karthagern und Rmern!" uerte Pyrrhus, als er die Insel verlie. I

8. Römische Geschichte - S. 127

1881 - Leipzig : Teubner
Das Seeräuberunwesen. 127 Städte waren von ihnen erobert und gebrandschatzt worden; die Tempel des Apollon waren so ausgeraubt, daß ein Dichter jener Zeit sagt: „Apollon ist durch die Piraten so arm geworden, daß er, wenn die Schwalbe bei ihm zu Besuch ist, von all seinen Schätzen auch nicht ein Quentchen Gold mehr ihr vorzeigen kann." Viele Städte suchten daher aus Furcht ihre Freundschaft und boten ihnen Zuflucht und Hegung und Gelegenheit zum Verkauf ihres Raubes. Die Römer hatten schon öfter Anstrengungen gemacht, das Unwesen zu unterdrücken, aber umsonst. Selbst Italien war nicht mehr sicher. Die Seeräuber verwüsteten und plünderten hier die Küsten, überfielen die Städte und reichen Villen, raubten die Menschen und erpreßten von ihnen hohes Lösegeld. Gerade an den Römern, den stolzen Beherrschern der Welt, ließen sie am meisten ihren Übermut und ihren Haß aus. Ein Geschwader drang sogar in den Hafen von Ostia ein und verbrannte eine römische Flotte, die ein Konsul befehligte. Römische Legionen wagten sich zur Sommerzeit kaum mehr auf die See, sie warteten die Wintermonate ab, um ungefährdet von den Seeräubern übers Meer zu kommen. Aller Handel und Verkehr war unterbrochen, und in Rom herrschte wegen der gesperrten Getreidezufuhr Teuerung und Hungersnot. Da trat im Jahre 67 der Tribun Gabinius mit dem Gesetzesvorfchlag auf, man solle einen gewesenen Konsul zur Unterdrückung der Seeräuber auf drei Jahre mit unumschränkter Gewalt bekleiden, ihm den Oberbefehl über das ganze Mittelmeer und alle Küsten bis 10 deutsche Meilen landeinwärts erteilen, ohne Verantwortung, mit den nötigen Truppen und Führern und Geldmitteln. Jedermann wußte, daß Gabinius den Vorschlag im Hinblick auf Pomp ejus gemacht hatte, und es war auch kein anderer Mann für den Posten möglich, als eben Pompejus, der ruhmreiche Feldherr. Die Senatspartei aber haßte diesen Mann, weil er sich auf die Seite des Volkes geschlagen hatte, und fürchtete eine so große Machtfülle in der Hand eines Einzigen. Deshalb widersetzte sich der Senat dem Vorschlag aus allen

9. Römische Geschichte - S. 166

1881 - Leipzig : Teubner
166 Schlacht bei Actium (31). Agrippa. Der Friede zwischen Octavian und Antonius dauerte nicht lange. Antonius lebte in Alexandrien mit Kleopatra in unwürdigster Weise und beschenkte sie und ihre Kinder mit römischen Provinzen; ja Kleopatra schmeichelte sich mit der Hoffnung, durch ihn Königin von Rom zu werden. Gegen Octavian erlaubte er sich mancherlei Feindseligkeiten, und seiner Schwester Octavia schickte er den Scheidebrief. Auch hatte er einen schmachvollen Krieg gegen die Parther geführt. Durch alles dies zog er sich den Zorn des römischen Volkes und Senats zu, so daß es dem Octavian leicht ward, ihn durch den Senat aller seiner Würden entsetzen und der Kleopatra den Krieg erklären zu lassen. Antonius zog, von Kleopatra begleitet, mit einem Landheer von 100 000 M. zu Fuß und 12 000 Reitern und einer Flotte von 800 Schiffen nach Griechenland, wo er für den Winter 32 auf 31 an den Küsten des jonischen Meeres Quartier nahm. Octavian erschien mit seiner Heeresmacht im nächsten Frühjahr. Sein Landheer betrug nur 80 000 M. zu Fuß und etwa 12 000 Reiter und seine Flotte nur 250 Segel; aber die Truppen waren zuverlässig, und die Schiffe waren beweglicher als die schwerfälligen Fahrzeuge des Antonius und wurden geführt von einem Agrippa. Kleopatra, die schon dem Glück des Antonius mißtraute, wünschte ein Seetreffen, weil sie nötigenfalls aus einem solchen eher entfliehen konnte; und was sie wünschte, war dem Antonius Befehl. Seine Flotte war am Vorgebirge Actium am Eingang des ambrakifchen Meerbusens in dicht gedrängter Reihe aufgestellt. Agrippa griff sie an, und es wurde lange ohne Entscheidung gekämpft. Da auf einmal brach Kleopatra, deren Schiffe im Hintertreffen aufgestellt waren, mit ihren Schiffen durch die Linie des Antonius hindurch und floh davon. Kaum sah das Antonius, so eilte er ihr, wie von bösem Zauber gefaßt, auf seinem Schiffe nach und ließ seine Flotte im Stich. Dennoch kämpfte diese mit großer Tapferkeit weiter, bis zuletzt Agrippa Feuer in die feindlichen Schiffe werfen ließ. Endlich spät am Nachmittag, nachdem viele durch Schwert und Spieß, im Feuer und

10. Römische Geschichte - S. 167

1881 - Leipzig : Teubner
Tod des Antonius. Ende der Kleopatra. 167 Wasser ihren Untergang gefunden, hörte der Widerstand auf. Die Flotte des Antonius war völlig besiegt (2. Septbr. 31). Das Landheer an der nahen Küste wartete noch sieben Tage vergebens auf die Rückkehr des mit Kleopatra nach Ägypten geeilten Feldherrn; da ergab es sich an Oetavian. Erst im nächsten Jahre zog Octavian durch Asien gegen Ägypten. Als er die Grenze Ägyptens überschritten hatte und auf Alexandrien losmarschierte, ging ihm Antonius mit einer Flotte und einem Landheer entgegen; aber die Flotte trat auf die Seite des Octavian, und das Landheer wurde geschlagen. Er sah sich verraten von seinen eigenen Leuten und von Kleopatra, die jetzt den Octavianus in ihre Netze zu ziehen hoffte. Und trotzdem konnte sich Antonius dem bösen Zauber der Verräterin nicht entziehen. Als er flüchtend nach Alexandrien zurückkam, hatte sie sich in ein Grabgewölbe, das sie für sich und ihre Schätze gebaut, eingeschlossen und ließ ihm melden, daß sie sich getötet habe. Das konnte der Unglückliche nicht überleben. Er befahl feinem treuen Sklaven Eros, ihm das Schwert in die Brust zu stoßen; als dieser aber das Schwert gegen die eigene Brust kehrte, durchbohrte sich Antonius mit eigener Hand. Als er, in seinem Blute daliegend, erfuhr, daß Kleopatra noch lebe, ließ er sich zu ihr tragen, um sie noch einmal zu sehen. Die Thüren der Gruft wurden nicht geöffnet, sondern er ward von Kleopatra und ihren Dienerinnen an Seilen in den oberen Teil des Gebäudes mit Mühe hinausgezogen. Er starb nach wenig Augenblicken zu ihren Füßen, in einem Alter von 53 Jahren. Auf den kalten Octavian, der nach Alexandrien gekommen, machten die Künste der Kleopatra keinen Eindruck. Als sie merkte, daß er sich ihrer bemächtigen und sie nach Rom zum Triumphe mitnehmen wolle, beschloß sie zu sterben. Sie starb durch Gift, aber in welcher Weise, das ist unbekannt. Mau fand sie entseelt in fürstlichem Schmucke auf 1 ihrem Ruhebette. Ihre vertraute Dienerin Iris lag tot zu ihren Füßen, eine andere ordnete sterbend noch das Diadem an der Stirne ihrer Gebieterin. An einem Arme sah
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